Wir haben die Pfingstferien genutzt und sind für 16 Tage in den Urlaub gefahren. Wobei wir bedeutet, dass die Kinder, der Hund und ich gefahren sind. Wir sind mit unserem VW Camper nach Norden gereist, genauer gesagt nach Schottland und sind hier die North Coast 500 gefahren.
Für diesen Urlaub haben wir im Vorfeld Geld angespart im Rahmen einer Challenge.
Ich habe unterwegs genau alle Ausgaben aufgeschrieben und werden Euch in diesem Post zeigen, was wir ausgegeben haben.
Plan
Wir hatten im Vorfeld die grobe Route geplant (die North Coast 500), hatten die Fährtickets gekauft und die ersten drei Nächte auf der Insel waren auch reserviert. Alles andere wollten wir auf uns zukommen lassen.
Unser Trip
16 Tage, wir vier auf engstem Raum zusammen, vor uns über 4.000 km.
Wir sind direkt am Freitag, 03.06.2022, nach der Schule und der Arbeit losgefahren. Toni hatten wir bereits am Tag vorher gepackt. Nach einigem Stau sind wir an unserem ersten Stopp dem Camping Heilhauser Mühle angekommen. Ein kleiner netter Camping mit einem guten Restaurant, wir hatten jedoch selbst essen dabei. Nach einer Nacht ging es weiter Richtung Calais und direkt ans Meer.

Eigentlich wollten wir uns an den Fährhafen stellen und dort übernachten, haben uns aber spontan entschieden auf einem Camping zu übernachten. Mein Englisch ist ja nur mittelmäßig, aber mein Französisch ist noch deutlich schlechter. Wir haben es mit Händen und Füßen hinbekommen und einige Worte sind mir dann doch eingefallen. Für die Kids gab es eine Pizza, für mich eine Dusche, denn der Sand war überall.
Am 05.06.2022 ging unsere Fähre nach Dover um 7:00 Uhr, kurz nach fünf waren wir am Fährhafen und es hat alles super geklappt.

Die Insel
Endlich waren wir wieder da, nach drei Jahren waren wir wieder auf der Insel. Vor uns lagen über 1.000 km in zwei Tagen. Zuerst sind wir nach Robin Hoods Bay gefahren, dann weiter in den Cairngorm Nationalpark. Hier hatten wir zwei Nächte Aufenthalt und haben das Cairngorm Reindeer Center besucht.
Weiter ging es Richtung Inverness – neben Culloden sind wir auch kurz in die Stadt rein und danach sind wir der NC500 gefolgt.
Ein paar Fakten
- Ich war das sechste Mal in Schottland
- Ich kann nur mittelmäßig englisch sprechen, verstehe aber recht viel
- wir haben 14 Mal auf dem Campingplatz übernachtet
- wir sind 4.265 km gefahren
- das Auto ist einmal nicht angesprungen, aber wir bekamen sofort Starthilfe von einem super netten Schweizer Ehepaar
- wir sind mit den 1.500 Euro nicht hingekommen
- die North Coast 500 ist definitiv das Schönste, was ich bisher in Schottland gesehen habe
- mit den Kids hat es super geklappt, ich hatte etwas Sorge, da wir 16 Tage am Stück zusammen waren, aber kein Problem.
Unsere Ausgaben
Kommen wir zu unseren Ausgaben. 2019 haben wir in den 16 Tagen Urlaub auf den äußeren Hebriden 1.500 Euro verbraucht, damals waren wir zu viert plus Hund. Da wir nun eine Person weniger waren, habe ich diesen Wert angesetzt für die Ansparung zu unsere diesjährigen Urlaub. Leider sind wir gar nicht mit dem Geld ausgekommen. Unsere Ausgaben:
Wofür | Betrag |
Fähre von Calais nach Dover und zurück | 226,00 Euro |
Sprit | 682,86 Euro |
Campingplatz | 441,49 Euro |
Lebensmittel | 553,54 Euro |
Eintritt/ Ausflüge | 199,46 Euro |
Parken | 12,32 Euro |
Sonstiges (Nasenspray, Toilette, Mitbringsel) | 54,67 Euro |
Gesamt Schottland | 2.170,34 Euro |
Wir haben unser gesetztes Budget um 670,34 Euro überschritten. Woran lag das?
- Die deutlich gestiegenen Spritkosten haben einen enormen Anteil an den Mehrkosten, denn wir haben durchschnittlich 2,14 Euro pro Liter Diesel bezahlt. 2019 haben wir noch 1,40 Euro im Durchschnitt gezahlt, das ist eine Steigerung von knapp 53%.
- Auch die Lebensmittelkosten sind deutlich gestiegen. Wir haben fast die ganze Zeit selbst gekocht, die Kids hatten zweimal Fish&Chip und viermal Burger. Alle anderen Mahlzeiten habe ich zubereitet, denn auch Essen gehen ist teuer in Schottland. Und die Lebensmittel sind in Großbritannien, im Gegensatz zu Deutschland, auch sehr teuer.
- Die Campingplätze waren in Ordnung, wir hatten sowohl preislich als auch von der Qualität und Ausstattung alles dabei. Der teuerste Campingplatz für uns drei mit Hund war im Cairngorm Nationalpark, hier hat die Nacht 45,27 Euro gekostet. Am günstigsten standen wir mit 17,60 Euro auf einem kleinen Campingplatz auf unserer Rückreise abseits der Autobahn.

Woher nehme ich das restliche Geld?
Zum einen hatte ich glücklicherweise Geburtstag, ich habe 350 Euro geschenkt bekommen. Dieses Geld fließt komplett in die Schottland Reise. Weiterhin stehen uns pro Woche 105,00 Euro Essensgeld zu, welches wir zu Hause auch verbraucht hätten. Bleiben noch 110,34 Euro übrig, diese werde ich durch fünf Plasmaspenden wieder reinholen, der erste Termin ist kommende Woche.
Mein Fazit:
Es war meine erste Reise ins Ausland mit den Kids, bei der ich komplett für alles verantwortlich war. Im Vorfeld war ich manchmal etwas nervös, ob alles klappt. Hätte ich jedoch nicht sein müssen. An dieser Reise sind wir alle gewachsen, ich jedoch am meisten.
- Ich liebe diese Freiheit spontan zu entscheiden was wir tun, wo wir übernachten und diese Zeit die wir damit haben. Davon möchte ich definitiv mehr. Das Loslassen, welches ich mir vorher als Lernaufgabe gestellt habe, hat sehr gut funktioniert.
- Ich bin viel stärker als ich selbst denke. Viele Menschen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis haben gesagt, sie bzw. ihre Frauen wären nicht alleine gefahren. Auch unterwegs habe ich nur Paare oder Familien gesehen. Woran liegt das? Trauen wir uns selbst weniger zu? Trauen uns andere weniger zu? Ich bin jedenfalls stolz auf mich. Es war eine tolle Erfahrung und ich werde auf jeden Fall noch in diesem Jahr ein paar Tage ganz alleine verbringen.
- Ich spreche wirklich nur mittelmäßig englisch und das möchte ich ändern! Ich suche nun einen Weg, wie ich mein Englisch deutlich verbessern kann. Hast Du Tipps? Dann schreib es mir gern in die Kommentare.
- Die Preise in Deutschland sind – auch wenn sie gestiegen sind – deutlich humaner als auf der Insel. Sowohl Lebensmittel- als auch Spritkosten sind höher. Das Durchschnittseinkommen 2018 lag dabei in Deutschland höher als in Großbritannien. Natürlich darf man nicht vergessen, dass der Euro schwächer ist gegenüber dem Pfund.
- Ich habe noch viel Entwicklungspotenzial, aber wie ich bereits öfter geschrieben habe, der Weg geht nach oben.
- Ich habe eine Super Buchempfehlung: Der Salzpfad von Raynor Winn*. Ich habe das Buch innerhalb einer Woche verschlungen, hat auch gut zur Insel gepasst.
Fazit II
Die zwei Wochen auf der Insel waren wirklich traumhaft, mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen vor Glück und weil es einfach so schön war. Ich habe einen sehr schönen Post gesehen:
Genau so ist es. Wir bewegen uns oft in der Komfortzone. Hier ist alles schön sicher und wir kennen uns aus. Doch wir müssen darüber hinaus, wenn wir uns weiter entwickeln möchten. Diesen Weg bin ich gegangen und die Angstzone war gar nicht so angstvoll, rückblickend natürlich.
Nun steht beruflich meine Sommerfreizeit an und die nächsten Wochen werden arbeitsreich. Danach geht es ans Meer zum Entspannen. Die Hälfte des Jahres ist rum, es kommt mir vor wie gestern, dass ich meinen Jahrenrückblick 2021 geschrieben habe. Wir haben den längsten Tag des Jahres hinter uns.






Gestern abend habe ich eine tolle Yogastunde gegeben. Das Thema was „Freiheit“, passend zu meinen Erfahrungen im Urlaub. Die persönliche Freiheit ist mir wichtiger denn je, doch dafür braucht es eine feste Verwurzelung. Der Baum ist das beste Symbol dafür. Wenn er tiefe und starke Wurzeln hat, die ihn sicher halten, kann er wachsen und sich weiterentwickeln ohne Angst zu haben, umzufallen. Während er unten sicher und fest steht, gibt es oben die Leichtigkeit, Freiheit und Flexibilität. Yoga ist eine wundervolle Möglichkeit an der eigenen Entwicklung zu arbeiten.
Warst Du bereits im Urlaub? Wie empfindest Du die Preisentwicklung im Ausland?
Hallo Julia,
ich habe deinen Reisebericht ja schon mit Spannung erwartet. Bin selbst ein großer Schottland-Fan obwohl ich bis jetzt nur einmal da war. Zum Englisch kann ich daher aus eigener Erfahrung sagen – das ist vielleicht gar nicht so schlecht wie du denkst. Die Schotten sind halt nicht so leicht zu verstehen. Und das sprechen wird mit viel Übung und wenig Scham besser. Hab zum Glück beruflich viel Gelegenheit zum üben.
Viele Grüße
Vanessa
Liebe Vanessa,
verstehen tue ich die Schotten, sie sprechen meist langsamer wenn sie meine Fragezeichen sehen. Mir fehlen einfach in dem Moment die passenden Vokabeln.
Jemand hat mir die Duolingo App empfohlen, die teste ich nun mal 😉
Schottland ist wirklich wunderschön, die Landschaft ist der Hammer und ich habe selten so nette und hilfsbereite Menschen getroffen. Wobei mir die abgelegeneren Gebiete mehr gefallen als die Touri-Hotspots, aber die habe ich wahrscheinlich einfach zu oft gesehen;)
Liebe Grüße
Julia
Hallo Julia,
es freut mich, dass Du so einen schönen Urlaub mit deinen Kids hattest 🙂 eine Übersicht aller Ausgaben ist oft hilfreich, um über alle Ausgaben den Überblick zu behalten – denn gerade im Urlaub tendiert man ja doch dazu, ab und an mal mehr auszugeben
viele Grüße,
Hanna
Hallo Hanna,
ich glaube das kommt sehr auf die Person an;)
Manche tendieren dazu mehr Geld auszugeben, weil – Urlaub ist ja selten und wie möchten uns was gönnen. Wir sind nicht so;)
Grüße
Julia